Palettenträume – Malerei Carsten Gude
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„Man muss sich sein Refugium schaff en“, war einst die Aussage eines Professors von mir. Ein lateinischer Spruch besagt: „Domus tutissimum cuique refugium atque receptaculum.“, was so viel heißt wie: „Das eigene Haus ist für jeden der sicherste Zufl uchtsort.“ Aber kann nicht so ein „Zufl uchtsort“, solch ein „refugium atque receptaculum“ schnell zum Trugbild werden? Insbesondere dann, wenn der Rückzug aus dem weltlichen Geschehen auf der Basis einer reinen Flucht aufgebaut ist?
Um diesen und anderen Fragen malerisch auf den Grund zu gehen, habe ich mich bei den „Palettenträumen“ von unterschiedlicher Literatur inspirieren lassen.
Bücher wie „Das verlorene Paradies“ (John Milton), „Frankenstein“ (Mery Shelley), „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ (Robert Louis Stevenson) oder aber auch „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley bis hin zum Krebstagebuch „So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein!“ des verstorbenen Aktionskünstlers, Film-, Opern- und Th eaterregisseurs Christoph Schlingensief bilden das Gerüst meines kreativen Schaff ens bei dieser Serie.
Dabei ist gerade der Aspekt des Menschenbildes, welches sich in der genannten Literatur verbirgt, ein Kern meiner malerischen Auseinandersetzung. Die so entstanden Bilder werden somit zu metaphysischen Innen- und Außenräumen – quasi zu einer mentalen Architekturwelt.