RANDBEZIRK Friederike Suckert
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RANDBEZIRK
Das Leben im Randbezirk war beschaulich. Umgeben von Plattenbauten und Schlosspark war meine Jugend eine graue Masse, an die ich mich kaum erinnerte. Alles was ich hatte, waren die Eckdaten: Trennung der Eltern, Depressionen, Tuberkulose, Todesangst, Elvis und die schönen Augen meiner besten Freundin.
Alles dazwischen hatte ich vergessen, weil es zu viel, zu schwer war. Aber ich wollte zurück, um aufzusammeln, was mich geprägt hat. Das Wegschieben dieser Jugend stand im Mittelpunkt. Es beeinflusst mein Empfinden und mein Handeln noch immer. Aber nun ist sie das, was sie sein soll: ein Randbezirk in mir.