#weilwirdichlieben GUD.berlin GmbH
Sie ist Anfang des Jahres gestartet und steht seitdem im kritischen Blickfeld der
Öffentlichkeit: die Kampagne #weilwirdichlieben der Berliner Verkehrsbetriebe
(BVG).
Ein zentraler Kritikpunkt: Die Aussage „Weil wir dich lieben“ sei für ein
Verkehrsunternehmen irrational, die Kampagne somit zum Scheitern verurteilt – und
nicht zuletzt auch: das Auftreten in den Sozialen Medien unter dem Hashtag
#weilwirdichlieben sei Harakiri.
Klar ist: Es gibt genügend Gründe, an der Liebe von Verkehrsunternehmen
gegenüber dem Kunden hier und da zu zweifeln. Zum Beispiel, wenn man in der
Rush-Hour dem übervollen Bus im Schienenersatzverkehr hinterher schaut. Dies
war auch GUD, der Agentur hinter der Kampagne, klar, als die BVG das erste Mal an
sie herantrat.
„Die BVG hatte den Claim ‚Weil wir dich lieben’ sowie eine Vision. Und wir: binnen
kürzester Zeit die Idee für eine Geschichte. Entstanden ist dann eine
kanalübergreifende Kampagne, die einen mutigen Kunden verlangte. Und genau den
fanden wir in der BVG.“
Jens Grüner, Projektverantwortlicher/Leiter Beratung GUD.
Vorrangiges Ziel der Kampagnenstufe 1: Aufmerksamkeit. Mit ungewöhnlichen
Motiven, polarisierenden Headlines und zugleich einem starken Social-Media-
Engagement. Diese Stufe dient als Basis für mehr Information, mehr Empathie,
mehr Nähe. Und genau diese erste Stufe erklomm die BVG mit Bravour.
„Diese Kampagne ist kein Misserfolg. Die BVG konnte ihre Kunden aktivieren. Zählen
wir nur das Engagement zusammen, ist die Kampagne sehr erfolgreich. Zudem
bekommt die BVG unter #weilwirdichlieben gebündelt und direkt Feedback zu ihrem
Service.“ Stefan Neubauer, Leiter Digital Media Analysis bei Ausschnitt im PR-Journal am 18.2.2015
Im ersten Monat wurden über 16.300 Tweets zu #weilwirdichlieben gezählt, Millionen
potenzielle und aktuelle Fahrgäste über klassische Medien erreicht – und nicht
zuletzt: das Bild der BVG bei vielen Berlinerinnen und Berlinern gedreht.
Aber hierauf wird man sich nicht ausruhen. So werden kontinuierlich auch die
Imagewerte in repräsentativen Umfragen unter den Berlinerinnen und Berlinern
eingeholt.
„Wir kommunizieren dank des crossmedialen Ansatzes auf Augenhöhe. Mit Herz und
Schnauze. Und immer ein wenig anders als gedacht. Das ist für mich im besten
Sinne: Content-Marketing!“
Michael Beer, Projektleiter/Abteilung Marketing und Kommunikation bei der BVG
Nicht nur bei den Fahrgästen, auch in vielen Blogs und Portalen hat sich das
Meinungsbild mittlerweile gedreht.
„Ob Ihr’s glaubt, oder nicht: Wir folgen gerade der BVG auf Twitter. Hätte uns das
Anfang des Jahres jemand erzählt, wir hätten die Person mit einem Berliner
Busfahrer im Fahrstuhl eingesperrt. Aber wer die AfD auffordert, ihre Plakate
abzuhängen, den finden wir erstmal cool.“
Schlecky Silberstein, Blog
„Betrachtet man nun also die Wirkung der Kampagne, die nach dem sehr harten
ersten Aufschlag ihre Wirkung mehr und mehr entfaltet, wird einem klar, dass man
sehr vieles richtig gemacht hat. Was bleibt, ist eine gut gemachte Kampagne, die nun
in aller Ruhe ihre Bahnen zieht.“
Daniel Rehn von „achtung!“
im Newsletter 1/2015 der School for Communication and Management
Ziel der zweiten Stufe ist nun, die Aufmerksamkeit für mehr Informationen rund um
das Angebot sowie des Engagements der BVG für Berlin zu drehen. Basis vilden
hierfür auch die gewonnenen Erkenntnisse aus den Sozialen Netzwerken.