Zu den weiblichen Skulpturen wurde Juno/ Nicole Tiesmeier durch ihren Sohn Noah (5)
inspiriert, als der noch gar nicht geboren war. Ihren schwangeren Bauch wollte sie in
Gips verewigen: „Das Ergebnis war furchtbar.“ Also hat sich Juno mit der Technik befasst
und die Grundlagen dafür gelernt. Mit großem Erfolg ganz offenbar, wie ihre
Frauentorsi zeigen. Ihre blütenweissen weiblichen Gipsskulpturen suggerieren Reinheit
und Unschuld… auf den ersten Blick. Sie haben allerdings mit klassischen Skulpturen
nur diese Unnahbarkeit gemein, sie sind Ab- bilder moderner und starker Frauen.
Körperschnitte nennt sie diesen Zyklus, wie seziert wirken die makellosen weiblichen
Torsi. Wie zuletzt im bayrischen Eichstätt und Brick 5 in Wien bildet das Triptychon
der drei gekreuzigten JesusInnen das Zentrum ihrer Kunstwerke. Es erregte grosses
Aufsehen und erntete ein sehr positives Presseecho.
„Künstler wird nur, wer sich vor seinem eigenen Urteil fürchtet.“
Juno 2012