Introducing Berlin: Neukölln Carsten Grajek
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Zu Hause inna Hipster-Hood!
„Du bist ein Hipster!“ hieß es letztens abschätzig. Also ein „Hipster“ würde sich selber ja nie als „Hipster“ bezeichnen, aber ich wollte mal versuchen „objektiv betrachtet“ zu überprüfen wie viel davon tatsächlich in mir steckt? Und da eignete sich als Projektionsfläche kein Bezirk besser, als „Gangsta’s Paradise“, die „Hipster-Hochburg“ und der „Ort der Vielfalt“: Neukölln! Denn hier findet nicht nur einmal jährlich der „Karneval der Kulturen“ statt, sondern den hat man vor Ort zwischen 160 Nationen tatsächlich täglich. Ich beginne beim „Türkenmarkt am Maybachufer“ und lasse mir dort meine Lieblings-Erdnusssuppe schmecken die der afrikanische Stand auf dem Markt anbietet. Ich geselle mich zu mir fremden Menschen und genieße die Musik die dort von einem Straßenmusiker gespielt wird. Umhüllt von Graswolken und dadurch halb zugedröhnt beginne ich ein loses Gespräch mit einem Zuhörer*in. „Oberflächlichkeit“: eine typische Charakterrisierung des „Hipsters“! Ich hingegen sehe es eher als „Offenheit“ mit unvoreingenommener Aufgeschlossenheit und ohne Verpflichtungen dem Unbekannten zu begegnen. Der positive Nebeneffekt mutig nach vorne zu gehen ist, das dadurch das Gefühl alleine zu sein nicht entsteht und das ist gerade als alleinstehender Single in diesem „Großdstadt-Dschungel“ schön. Es ist außerdem eine super Möglichkeit aus seiner Gedankenwelt zu kommen und somit zu versuchen mehr im „Hier und Jetzt“ zu sein…
Ich verabschiede mich und laufe Richtung „Richardplatz“, welches sich im Viertel „Alt-Rixdorf“ befindet zwischen der „Sonnenallee“ und „Karl-Marx-Straße“. Dieser Platz ist der Ursprung des ehemaligen Dorfes aus dem „Neukölln“ entstand. Ich liebe den dörflichen Charakter, der besonders beim alljährlichen Weihnachtsmarkt noch idylischer erscheint. Danach begebe ich mich wieder auf die Straßen rund um das „Rathaus Neukölln“ und mir kommen neben „Atzen und Brudis“ viele vermeintlich gleichgesinnte Menschen Spezies „Hipster“ entgegen. Man erkennt an ihrem Look, dass sie rum kommen, Dinge sehen und Sachen erleben; anhand von Festivalbändchen, Hornbrille oder einem simplen Fahrrad als Accessoire. Sie zeigen in ihren Outfits ihre kreative Ader, unterschiedliche kulturelle Einflüsse und auch politische Haltungen. Mode ist bei ihnen ein Lifestyle! Mir fällt auf, dass es durchaus Schnittstellen gibt, aber andererseits ist die Welt heutzutage so global und bunt geworden, dass jeder einen kleinsten gemeinsamen Nenner mit ihnen finden kann, ohne dabei die Schublade in der er/sie von Anderen gesteckt wird, voll ausfüllen zu müssen… Sind wir nicht demnach alle ein wenig „Hipster“?
Wenn überhaupt sehe ich mich als „Hip-Hopster“, denn ich liebe neben Alternative, Elektro und Pop die Einflüsse von Hip-Hop-Musik und mag es von einer Szene in die nächste zu hüppen. Apropos hopsen: Ab zum „Klunkerkranich“. Es ist ein Gemeinschafts-Dachgarten auf einem Parkhaus wo DJs Funk, Soul und Elektro spielen. Hier lässt es sich „entspannt“ mit meinen Mädels sitzen. Schön ist es, wenn man mit Leuten zusammen ist, die einen nicht unnötig in Schubladen stecken, mit denen man sich auch ohne Worte versteht und die einem trotzdem aushalten. Das ist es was zählt! „Hipster“ hin oder her. Wichtig ist, das man bei sich ist. Hopp oder top!
Der Bezirk lehrt mich: „Ich will nicht hip sein, ich will hier sein!