Introducing Berlin: Steglitz-Zehlendorf
Carsten Grajek

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Der Bezirk der Kunst und Wissenschaft

„Phantasie ist wichtiger als Wissen!“ Diese Maxime von Albert Einstein ging mir die ganze Zeit durch den Kopf als ich durch den Bezirk schlenderte und an der Gedenktafel in der Ehrenbergstraße 33 in Dahlem inne hielt. Hier lebte Einstein, direkt in der Nähe von Fritz Habers Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik, wo er ein Arbeitszimmer hatte. Mit seiner Dichte an Bildungsinstituten und Forschungseinrichtungen ist Berlin definitv ein absoluter Wissenschaftsstandort. Und Steglitz-Zehlendorf ein Bezirk der die Verbindung zwischen Kunst und Wissenschaft schafft. So wie auch Einstein, als er die Einleitung zu Max Wertheimers Aufsätzen über Wahrheit, Freiheit, Demokratie und Ethik verfasste. Sehr inspirierend. Und auch in meiner Arbeit als Designer ist mir dieser Prozess zwei Welten zusammenzubringen nicht unbekannt. Die Gedankenwelt und das reale Produkt.„Design is thinking made visual“, meint Saul Bass. Man kreiert Welten, denkt sich Geschichten aus und erschafft eine Illusion, ein Image, eine Marke. Eine große Gefahr als Mensch wenn man sich dessen nicht bewusst ist und diese Wahrnehmung in andere Bereiche des Lebens überträgt. So wird man zum Träumer und gefangen in der Illusion. Dies möchte ich allerdings nicht mehr für mich. Ich möchte mehr in der Realität sein. Nicht mehr einen Wunsch vor die Realität stellen und einer Vorstellung hinterherjagen. Demnach ist es nicht gut alles zu glauben was man sich denkt, denke ich und laufe weiter…

Ich besuche den Botanischen Garten mit dem Botanischen Museum. Hier habe ich mich schon oft von der riesen Auswahl von 22.000 verschiedenen Pflanzenarten für meine Arbeiten inspirieren lassen. Der Garten gehört zur Freien Universität Berlins und ist eine fakultäts-unabhängige Zentraleinrichtung. Hier in Lichterfelde ist der Vibe traditionell bürgerlich. Mein Streifzug durch den Bezirk führt mich weiter an den Wannsee, einem suburbanen Villen- und Eigenheimvorort. Der Wannsee selbst wird übrigens aufgrund seiner schönen Sandstrandver-säumungen auch die „Ostsee Berlins“ genannt. Ich blicke von einer Aussichtsplattform in die Weite, genieße die Stille und fühle die Freiheit. Ich kann entschleunigen und auftanken. Das Liebe ich so an diesem Bezirk: Die vielen Wälder und Seen. Ich spüre hier im Außen das Gedanken wirklich frei sein können. Es fühlt sich richtig und gut an. Und: „Alles was sich richtig für einen anfühlt ist auch richtig für einen!“, so zumindest meint es meine Tante…

Warum sage ich immer alles was ich denke, aber durchdenke nicht immer alles was ich sage? Was hat das alles mit einer Modereise zu tun fragst du dich? I don’t know! Denn das ist ja das Schöne daran: Die Gedanken sind frei! Ich merke wie ich ausgelöst durch meine Umgebung Dinge hinterfrage, dekonstruiere und neu in meinem Kopf aufbaue. Denn ich befinde mich gerade in einer völlig neuen Lebenssituation. Meine neue Realität heißt: Finde dich! Job-technisch zwischen Mode und Medien. Privat zwischen lonely rider und Rampensau. Aber gut ich fange wie früher nochmals von vorne an. Erst krabbeln, dann laufen und dann rennen… Auf der ewigen Suche nach dem roten Faden in meinem Leben.

Der Bezirk lehrt mich: „I think I think too much, aber darüber muss ich erstmal nachdenken!“

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